Archiv für den Monat: August 2013

Hoffnung

Morgen ist ein neuer Tag, morgen gehen wir in ein Medaillen-Finale. Wie es ausgehen wird, weiß niemand. Aber vielleicht werden unsere Bemühungen, die vielen Liter ausgeschütteten Adrenalins und der geopferte Jahresurlaub auf diese Weise belohnt.

Immerhin kann unsere Mannschaft eine Bronzemedaille gewinnen! Wir wissen natürlich, dem interessierte Leser ist schon längst bekannt, dass unsere „Mannschaften“ längst ausgeschieden sind. Und trotz alledem steht unsere Mannschaft, unser Team, unser Freundeskreis oder schlechterdings das Nationalkader unseres Schützenbundes im Wettkampf. Und wer uns in diesem Final vertritt, ist nicht egal, aber nebensächlich.

Hoffnung weiterlesen

Gespräche mit den Sportlern – Teil 2

Interview mit Marcus Laube

Was hast du heute für dich aus deinen Finals gelernt?

Mir haben die Finals heute deutlich gezeigt, dass, wenn man entschlossen und konsequent arbeitet, eine Nervosität, wie sie normal vorhanden ist, keine negative Auswirkung auf mein Schießen hat. Ich habe mir heute Morgen vorgenommen, konsequent zu schießen, keinen Schuss einfach so zu schießen!

Das Wort Konsequenz hört man oft.  Was heißt das für dich konkret?

Gespräche mit den Sportlern – Teil 2 weiterlesen

Einfach nur schön oder Sabine’s Rettung und die Folgen

Turniere können, müssen aber nicht schön sein. Heute Vormittag hatten wir unser erstes Finale. In der Mixed Klasse schossen Marcus und Sabine für Deutschland gegen die sympathische Mannschaft Südafrika. Und wie die beiden schossen, kann man eigentlich nur eins sagen: heldenhaft!

Da war kein Zagen oder kein Zögern zu spüren, alles war rund und harmonisch und selbst die unter Zeitdruck statt findenden Wechsel waren ruhig und gelassen. Von 16 Pfeilen, die die beiden schossen, trafen bei leichtem Seitenwind elf Pfeile die 10.

Einfach nur schön oder Sabine’s Rettung und die Folgen weiterlesen

Gespräche mit den Sportlern – Teil 1

Liebe Leser,

heute möchten wir euch ein paar Interviews, die wir mit den Sportler geführt haben, wiedergeben. Weitere Gespräche mit den Sportler und Berichte darüber folgen demnächst.

Melanie Mikala

Melanie, was hat heute gut geklappt?

Meine mentale Einstellung. In meinem Koffer habe ich ein Din A 4 Zettel mit Schlüsselsätze welche ich meinen Schülern ebenfalls vermittele. Diese Sätze lese ich mir vor wichtigen Turnieren durch.

Was steht denn darauf? Oder ist das dein Geheimnis?

Nein, sonst würde ich es ja meinen Schülern nicht verraten. Auf diesem Zettel steht:

  • Heute ist mein Tag
  • Heute werde ich mein Saisonziel erreichen.
  • Jeden Pfeil werde ich sauber schießen
  • Einen schlecht geschossenen Pfeil kann ich nicht zurückholen

Das lese ich mir vor dem Wettkampf zweimal durch und sage sie mir innerlich immer wieder vor.

Seit wann arbeitest du mit diesen Schlüsselsätzen?

Seit Mitte Juni.

Dein zweiter Durchgang war sechs Ringe schlechter als der erste Durchgang. Woran lag das?

Die Pause war zu kurz um meine Schlüsselsätze zu wiederholen. Dadurch verlor ich etwas meine mentale Einstellung. Das führte zu vier schlechten Schüssen.

Was kannst du als dem heutigen Wettkampf für Morgen mitnehmen?

Ich versuche mich so mental einzustellen wie heute im ersten Durchgang und die Konzentration beizubehalten.

Bist du etwas aufgeregt wegen des morgigen Finals?

Aufgeregt nicht, aber ich habe Angst davor zu versagen.

Was kann dir gegen deine Angst helfen?

Sicherheit. Gegeben durch die Trainer, das Umfeld und mein eigenes Selbstvertrauen.

Gespräche mit den Sportlern – Teil 1 weiterlesen

Unser Trainingslager in Kienbaum

World Cup in Breslau – unser erster gemeinsamer Kadereinsatz im Jahr 2013. Natürlich wollen wir uns auf ein solch großes Turnier optimal vorbereiten.

Kristina war ja schon durch ihre Auftritte in Shanghai, Antalya und Kolumbien top fit, der Rest jedoch dümpelte überwiegend auf stand-by Funktion. Was tut der kluge Deutsche in einem solchen Fall? Er macht einen Lehrgang. Aber, trotz intensiver Bemühung unseres Verbandes war eine Finanzierung eines Lehrgangs nicht darstellbar. Also Geldbeutel auf, die letzten Ersparnisse zusammengekratzt, auf eigene Kosten ins Eldorado des Leistungssports in Kienbaum – Bundesleistungszentrum unendlich vieler Sportverbände. Also angereist, ausgepackt und zum ersten Abendessen. Hier für die Compound-Männer der erste Kulturschock (wieso fahren wir Männer mit unseren Frauen gerade dahin wo die Konkurrenz am aller größten ist). Also nochmal, wir betreten erwartungsvoll den sehr großen Speisesaal dieser Muskelschmiede. Wir, das sind Robert 1,80 m und 74 kg, Lars und Raupi mit ihren kleinen Wohlstandspocken gut ausgestattet und Marcus, von dem man sagen kann, dass er wohl noch die sportlichste Figur von allen hat. Wir also schlurfen in diesen Saal vor uns unsere Frauen. Die Tür geht auf, unsere Frauen voraus und treffen auf eine augenschmeichlerische Gruppe von muskelbepackten, baumlangen Kanuten, Volleyballern oder allem anderen, was tatsächlich mit Sport zu tun hat. Die Wirkung war faszinierend. Um Fassung ringend, mit letzter Kraft bemüht ihre baumlangen Körper mit den Augen zu erfassen, dabei aber zu verwirrt ihr Tablett mit den nötigen Besteck auszustatten, reihten sie sich in die Reihe der auf Essen Wartenden ein. Nun waren auch sie wirklich angekommen, hier im Eldorado des Leistungssports.

Unser Trainingslager in Kienbaum weiterlesen