Archiv für den Monat: September 2013

Das offizielle Training – Erlebnisse

Heute morgen starteten wir sehr früh. Der Start war für 7:45 Uhr geplant. Natürlich waren alle pünktlich, auch wenn einige die wichtigste Mahlzeit des Tages ausgelassen hatten.

Aber starten konnten wir natürlich nicht pünktlich – wie das eben so ist auf einer Klassenfahrt…

Nachdem wir alles akribisch genau ausgemessen, geplant und nach Tetrissystem in unserem Bus verstaut hatten, fiel unserem jüngsten Kadermitglied ein, dass es von Vorteil wäre zum offiziellen Training mit Köcher zu erscheinen – also ab zurück zum Zimmer.

Leider mussten wir auch noch feststellen, dass unser Bus zu wenig Sitzplätze bereit hielt. So fuhren die Sportler getrennt von Trainerstab eigenverantworlich zum Trainingsplatz.

Trainerstab und Medienbetreuer durften zum Glück im WA-Shuttlebus mitfahren.

Wir waren auf dem Weg zum Platz!

Mit jedem gefahrenen Meter wurde uns die Bedeutung des WM-Liedes von Xavier Naidoo „Dieser Weg wird kein leicher sein – dieser Weg wird steinig und schwer“ bewusst.

Die Strassen wurden immer enger und führten durch eine klassische Einfamlilienhausbebauung.

Licht am Ende des Tunnels!

Auf einem Parkplatz standen schon viele Busse – WOW! Das offizielle Training – Erlebnisse weiterlesen

Die Spiele sind eröffnet…

Nach einer stimmungsvollen Eröffungsfeier im angrenzenden Hotel, wurde die WM offiziell mit den bekannten guten Wünschen, Ansprachen und Versprechen zu sauberen und fairen Wettkämpfen eröffnet.

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Es folgten mehrere anspruchsvolle Tanzdarbietungen, die den anwesenden Athleten zum Teil ein Staunen entlockte.

Während dieser kurzweiligen Eröffnung war bei sämtlichen Besuchern der Beginn von etwas Großem zu spüren.

Wir freuen uns dabei sein zu dürfen…

Das Team startet…

Gestern gegen 21 Uhr erreichte auch das letzte Mitglied des Compound-WM-Teams wohlbehalten das Hotel, wo das gesamte Bogen-Team des DSB untergebracht ist. Wir haben die Ehre dank des DSB  im Robinson Club Nobilis in Belek zu hostieren.  Somit stand heute der ersten gemeinsamen Trainingseinheit am Samstagvormittag nichts mehr im Wege.

Trotz der großen Versuchung es sich hier im Robinson Club einfach nur gut gehen zu lassen, ist durchweg auch ein effektives und professionelles Training möglich.

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Es dauerte keine 5 Minuten nach der Entdeckung der – inzwischen berühmten –  „Bogensportkatze“ (Ayse) bis sich eine tiefgehende Freundschaft zwischen Kristina und ihr entwickelte. Die Freundschaft wurde durch das Überlassen des Pfeiltuches von Kristina so intensiviert, dass auch 3,5 Stunden nach Ende des Trainings die Katze auf Kristinas Rückkehr zur Schießlinie wartete.

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Muss Liebe schön sein…

Auf diese Weise haben wir nun auch ein inoffizielles WM-Maskottchen. Und wer hat schon ein lebendes Maskottchen bei dieser WM…?

Der Nachmittag wird frei zur Regeneration genutzt.

Nun freuen wir uns auf die Eröffnungsfeier und den offiziellen Startschuss der WM…

Noch einmal schlafen…

Morgen ist es soweit. Darauf haben viele  über Jahre hingearbeitet. Für viele ist es das erste Mal,  und das erste Mal vergisst du nie!!!

Morgen bringen uns die tonnenschweren Wunderwerke der Technik aus allen Teilen unseres Erdenrunds nach Antalya/Türkei. Warum? Dort finden die Weltmeisterschaften im Bogenschießen statt, für uns Compounder das Maß aller Dinge.

77 Nationen schicken ihre Besten dorthin, aus den entlegensten Winkeln unseres Planeten. Und jeder Sportler ist irgendwann mit dem Virus Bogenschießen infiziert worden. Ob auf einer Wiese im Himalaja, hinter einem Hochhaus am Fuße der Anden, in den Weiten der Tundra, auf einer Hochebene Namibias, nahe einer Gruppe Kängurus in Australien oder unter Palmen in der Südsee. Und wohl niemand hat nach seinen ersten beglückenden Schüssen geglaubt, dass er oder sie irgendwann einmal über Meere und Gebirge zum Treffen der Besten reisen darf.

Dieser Gedanke ist übermächtig und fast erdrückend.

Jeder von ihnen hat sorgfältig und sorgenvoll seine Bogentasche gepackt, immer mit der Sorge etwas Wichtiges vergessen zu haben.

Jeder hat sich von seinen Kollegen verabschiedet und Glückwünsche mit auf den Weg genommen.

Jeder wird sich über Monate auf diesen Kampf vorbereitet haben, kaum einer ist sich seines Könnens sicher. Wird im Moment der höchsten Anspannung, in diesen kurzen Momenten, mein Können ausreichen? Nur ein einziger Fehler kann über alles entscheiden. Ist die Last eigentlich tragbar?

Jeder wird von nun an in seinem Verein eine Autorität sein, in jedem Bewerbungsgespräch darauf verweisen können.

Jeder wird in der Zeitung, falls es dort eine Zeitung gibt, erwähnt werden und alle werden von den Schreibern gefragt, welche Chancen man sich selbst ausrechnet. Was für eine dumme Frage! Man hat sich qualifiziert! Das allein ist doch schon eine Sensation.

Und dann gibt es da noch die Handvoll Schützen und Schützinnen die zu den echten Titelanwärtern gehören. Für die ist eine WM etwas ganz anderes. Über die will ich heute nicht schreiben.

Jeder wird Fotos machen, ein T-Shirt kaufen und mit Glück ein Plakat ergattern. Warum? Weil er oder sie vielleicht wissen, dass es nur einmal in einem Sportlerleben geschehen wird.

Und dann kommen diese 90 Prozent Sportler das erste Mal auf das Trainingsfeld. Zunächst ist man beeindruckt von den Shirts der Kollegen. Mali, Kasachstan, Chile, Kanada, Kongo, Luxemburg, Japan, Südafrika, Seychellen. Auf jeden Rücken stellt sich ein anderes Land vor. Und du, von der kleinen Wiese in Hintertupfingen bist dabei. Wowww!

Und wenn du dann alt bist und dein Leben Revue passieren lässt – dann werden diese Tage auf der guten Seite deiner Lebensbilanz eingebrannt sein.

Das ist Sport, das macht Sinn, das verbindet die Welt. Wer fragt da noch nach Platzierungen, nach Ergebnissen? Du warst dabei! Und das hast du ganz allein hinbekommen. Genieße es, egal auf welchem Platz du landest.

Respekt – wer immer du bist, woher auch immer du kommst. Das verbindet. Viel Glück!