Archiv für den Monat: März 2014

Meine Ergebnisse des Trainings

Ein Beitrag von Sebastian Munzer

SebastianJeder Bogenschütze hat sicher schon so einige Lehrgänge hinter sich, die sich gelohnt haben oder eher leider meist weniger.

Jetzt kam das erste Nationalkadertraining auf mich zu, bessere Trainer kannst du nicht bekommen. Ich wollte natürlich so viel einpacken wie geht, und mir alle offenen Fragen beantworten lassen. Ich konnte dort die Trainer alles fragen, und sie hatten auf alles eine Antwort und Begründung, wieso dies so ist.
Genauso kompetent ist es auch bei den Übungen. Eines der ersten Dinge die uns gesagt wurden ist „ euer Schießstil ist gut und wir sollen ihn nicht verändern !“

Du bekommst Übungen, die du in deinen Schießstil mit einfliesen lassen kannst. Du führst auch nicht einfach nur Übungen durch, du weißt genau warum du sie machst und was sie an deinem Schießstil verbessern sollen.
Einen Monat später, in dem ich die Übungen durchgeführt hab, kam die deutsche Meisterschaft auf mich zu.

Gut es war jetzt bei mir nicht der 1. Platz aber mit 5 Ringen mehr wie auf der Landesmeisterschaft innerhalb eines Monats kann ich gut Leben.

So trainiert der Nachwuchskader Compound

Liebe Compounder,

was ist eigentlich Training?

Viele Pfeile schießen allein ist es sicherlich nicht. Training in unserem Sinne, ist eine Übung um eine bestimmtes Trainingsziel zu erreichen. Daher haben wir für unser Compound Nachwuchskader einen Trainingsplan entwickelt, welcher verschiedene Aspekte des Bogenschießens beleuchtet. Natürlich könnten wir hier den Sinn jeder einzelnen Übung genau beschreiben, aber das wollen wir nicht. Es ist also eine interessante und lehrreiche Aufgabe den Sinn der Übungen selbst zu suchen und zu finden. Gerne würden wir von Euch erfahren, welche Effekte diese Übungen  bei Euch haben.

Wir freuen uns über jeden Kommentar auf unserer Seite über eure Erfahrungen damit.

Noch einige Anmerkungen zu unserem Trainingsplan. Je nach Eurer feinmotorischen Begabung werdet Ihr in mehr oder weniger kurzen Zeit bestimmte Lerneffekte entdecken. Wir glauben aber, dass man unseren Trainingsplan mindestens 4 Wochen lang ausprobieren sollte. Als erste Lernerfahrung könnt Ihr verbuchen, ob Ihr überhaupt in der Lage seid, einen Plan einzuhalten. Und das ist eine der Hauptvoraussetzungen für jede Entwicklung. Egal ob im Sport oder in anderen Disziplinen des Wissenszuwachses. Begeisterungsfähigkeit plus Disziplin sind die am besten bezahlten Tugenden – wenn sie zusammenkommen.

Also dann – viel Spaß beim Training!

Euer ProMotionCompound TEAM

Wochentrainingsplan-Nachwuchs (als PDF)

Wochentrainingsplan-Nachwuchs (DOC)

Mein persönliches „kleines“ Highlight 2013

Ein Beitrag von Mario M. – Gast beim Kaderlehrgang in Feucht

Das Angebot, dem Deutschen Compound-Nationalkader einmal beim Training über die Schulter zu schauen und ggf. auch (vielleicht???) noch mit zu trainieren, konnte ich meinem 2.Kadertrainer Klaus(BVS-Bayern), nicht abschlagen und schon gar nicht widerstehen – DANKE Klaus.

Natürlich vorausgesetzt die nötige Zeit und körperliche Verfassung macht mir hier nicht wieder einen Strich durch die Rechnung.

Mehrere Wochen habe ich nun auf diesen, für mich besonderen Tag, hin gefiebert und es sollte anders und vor allem besser wie erwartet kommen.

Somit setzte ich mich ins Auto am frühen Morgen des 16. Nov.`13, um pünktlich in Feucht zu erscheinen – schließlich waren bis dorthin ca. 220 km ohne Stau zu überleben.

Mir egal, für diese Möglichkeit wäre ich auch weiter gefahren, die Anreisezeit verging im Fluge und nach 2 Stunden war ich auch schon an und in der (tollen) Halle in Feucht. Dazu muss ich hier einfach `mal erwähnen, dass es Zeit wird, diesem TOP-Trainingsgelände und den gebotenen Bedingungen den Status eines Stützpunktes vom Verband zu vergeben.

Klar waren mir die Kaderschützen namentlich und auch aus div. Medien bekannt, aber weg`s einem Hallöle war ich ja nicht da…

Nachdem alle Kaderschützen eingetrudelt waren ging`s dann auch schon fast los und ich wurde meiner Randposition als anfänglicher Zuschauer vom Robert Hesse sofort befreit und er bat mich einfach mitzumachen beim Training.

Ja wie geil ist das denn dachte ich und…oh ein „Wunder“ mein Bogen steht ja schon griffbereit…

Auf diesen Augenblick habe ich mich so sehr gefreut und fortan war ich den kompletten Tag im Nationalkadertraining völlig integriert und fühlte mich sau wohl in diesem coolen Haufen.

Es war alles geboten, was man sich nur ansatzweise als Schütze aus dem „Ländle“, so halbwegs dort vorstellt.

Training, was als solches auch seinen Namen dann verdient und es auch zeitweise sehr anstrengend für die Schützen dort war, zumal es auch für den Kader gerademahl der zweite von drei Lehrgangstagen dort war und es nicht leichter wurde.

Ich versuchte so gut es mir möglich war mitzuhalten, da dieses ganztägige Training eine physische und psychische Herausforderung für mich hieß – „mir Wurscht, da beiß ich mich halt durch“.

Ständig wechselnde Abläufe im Training wie reines Ablauf/Techniktraining, Abschusstraining, Spezialtraining, Leistungskontrolle etc. wechselten mit gelegentlichen „Fitneßworkshop`s“ um danach wieder leicht ausgepowert und trotzdem voll konzentriert an der Linie zu stehen.

Zusätzlich wurden von Cicek abwechselnd die Schützen zur speziellen Computer/Laser-gesteuerten Zielanalyse gebeten. Dank „Papa“ Sauter, der dies wohl ermöglichte.

Robert Abstreiter meinte zwar, ich sollte es auch `mal probieren, aber ich lehnte es lieber ab, da die Cam-Montage auf dem kleinen Visier meines Mietcompound`s(PSE/Nova) kaum machbar gewesen wäre – ein Himmelreich, wenn der „Neue“ Bogen dann einmal da ist

Aber trotzdem vielen Dank an Dich Robert für die vielen wertvollen technischen Tipps, die Du mir mit viel Zeit vermittelt hast an diesem Tag.

Tja und teilweise wurden sogar auch manchmal die zwei „Schießhausqueens“ etwas ruhiger, die – wer sie kennt – nicht nur zwei Top Schützinnen sind, sondern auch sehr quirlig und oft ansteckend mit ihrer guten Laune – also alles keine Spaßangelegenheit im Kadertraining, obgleich der Spaßfaktor und der Umgang der Schützen und Trainer untereinander einfach nur toll ist und wohl auch eine sehr wichtige Basis ist.

Dank zweier solcher Motivatoren und Coaches wie Robert und Cicek ja kein Wunder – der DSB sollte sich glücklich schätzen für diese Zwei.

Dass alle Athleten auch die geforderten Leistungen abrufen können, bewiesen sie ja mehrfach in den vergangenen Jahren.

Auch selbst wenn sie mir noch nicht einmal bis ganz unter`s Kinn reicht(bin allerdings auch 1,84), war mir trotzdem absolut bewusst, dass ich mit einer ganz, ganz Großen zusammen auf der Scheibe stand. Wer kann schon von sich behaupten Zweite bei der letzten Junioren/WM-Nov.`13 in China geworden zu sein und kürzlich diese Top-Leistung auch in England beim Indoor-Worldcup wieder abrufen zu können – ich kenne nicht viele.

Danke Janine für die tollen Momente und wichtigen Tipps an der Scheibe. Gleiches gilt auch an Julian Scriba, mit dem ich dann den kompletten Nachmittag auf der Scheibe war.

Interessant für mich war hier auch einmal konsequent auf (fast zu) kurze Zeitanzeige die Pfeile sauber raus zuschießen und dann auch noch körperlich hier mit den Athleten mitzuhalten trotz meiner „wenigen“ Handycaps, die ich nun mal habe. Ein (noch)nicht ganz so ausgeprägtes Trainingspensum wie die Kaderathleten merkte ich natürlich – aber das wird sich ja bald ändern.

Kurz um….

Es war einfach nur geil den Profis und ihrem Trainerstab einmal über die Schulter bei ihrer absolut professionellen Arbeit zuschauen zu dürfen, selber mit zu trainieren und enorm viel für mich dort mitnehmen konnte.

Auffallend war und ist die Offenheit von Allen dort gewesen. Jeder gab gerne seine Erfahrungen weiter,  machte keinerlei Geheimniskrämerei und zeigte völlige Transparenz.

Ergo… war es also nur eine Frage der Zeit bis hier diese, wie ich finde, tolle Idee einer Interessen – und Info – Seite von „promotioncompound“ entstanden ist, die ich auch selber als Trainer und Compound-Einsteiger nur weiterempfehlen kann und werde.

Am Ende möchte ich noch etwas Persönliches loswerden…

Klar kam gelegentlich die Frage auf von den Schützen, warum ich u.a.  für den Behinderten-Bogensportverband starte. Bei so viel Herzlichkeit war diesbezüglich auch ein gewisses Outing absolut kein Problem, bei so viel Offenheit aller Beteiligten, auch wenn ich damit generell eigentlich nicht hausieren gehe.

Es war also eher für mich ein Kompliment, wenn ich dankend dann hörte konnte, dass man mir meine Handycaps nicht anmerkt.

Tolles und ehrliches Gefühl, so wahrgenommen zu werden und sich im Umgang mit allem einfach `mal bestätigt zu fühlen.

Sport bzw. sportliche Betätigung und der damit einhergehende soziale Kontakt sind absolut der richtige Weg – man muss ihn nur finden. Der Rest ist eiserne Disziplin, Ehrgeiz, Mut und ein intaktes Umfeld durch Angehörige.

Ohne den Glauben an mich durch Menschen wie meine Landestrainerin Inge Enzmann, meinem Mentor Günter Zemke bei den Bibertaler Bogenschützen und drei mir noch wichtigere Menschen, hätte ich diesen tollen Tag nie erleben können.

Den größten Anteil daran tragen meine liebe Frau und meine tollen Jungs(allesamt auch Bogenschützen), die mir in den vergangenen schweren Jahren so den Rücken gestärkt haben und immer für mich da waren. Auch als eine blöde Diagnose der nächsten folgte und ich mehr in Kliniken rumhing als daheim.

Auch als es am Ende hieß „MS“ hat er auch noch, waren die drei immer noch da und verzichteten ständig auf so vieles.

DANKE Manuela, DANKE Maximilian, DANKE Dominik ich liebe Euch.

Mario (BVS-Bayern/Bogenkader)

 

Was bleibt ?

Ein Beitrag von Velia Schall – Deutsche Meisterin Bogen Halle DSB 2014

Gold

Ja nun hier stehe ich. Sogar mit einer Goldmedaille von der DM FITA Halle in Winsen (Luhe). Ja Gold, hmmmm ja. Also ganz nett ist das ja schon!! 🙂

Aber was bleibt nach dieser Medaille? Also ich meine, abgesehen von dem goldenen Ding, was da am Strick baumelt und dem vielen Papier, was man in die Hand gedrückt bekommt!

Der Tag als solcher hat gar nicht wie ein Goldmedaillentag angefangen. Aufgewacht bin ich nämlich mit höllischen Kopfschmerzen. Aber das ist ja nichts was einen Schützen davon abhält das zu tun, was er am liebsten tut. Schießen! Ok geschossen habe ich. Aber gerade zu Beginn nicht sehr schön und von dem Ergebnis wollen wir besser gar nicht reden. Deshalb startete ich Mitte des ersten Durchgangs  den Versuch mich auf das zu besinnen, was ich gelernt habe. Hah und siehe da, es funktionierte! Meistens jedenfalls……! Die Vorrunde war ein Kampf mit mir selber, aber ich konnte größtenteils mein Unterbewusstsein dazu überreden, jetzt doch noch nicht schlapp zu machen.

Finale

Soweit so gut! Aber jetzt standen die Finals an. Na ja mal schauen was kommt. Und  es kam! Und zwar gleich ziemlich dicke! Als erste Gegnerin sollte ich direkt auf unsere Nationalkader Co-Trainerin Cicek treffen. Au backe! Das Letzte, was man möchte in einer solchen Situation, ist ein Gegner den man mag! Die einen unterstützt und einem sonst zur Seite steht. Mein Unterbewusstsein hatte längst Pfeil und Bogen beiseitegelegt und war auf dem Weg raus aus der Halle, um sich bei dem schönen Wetter zu Sonnen. Na suuuppppiiii! In mühsamen Verhandlungen gelang es mir und meinem Unterbewusstsein zu einer Einigung zu gelangen. Nach fünf harten und sehr nervenaufreibenden Passen hatte ich es irgendwie geschafft dieses Match für mich zu entscheiden.

Das Positive daran?

Nervlich war ich für alle weiteren Matches abgehärtet. Und am Ende stand ich da und hatte alle meine Matches gewonnen. Grandios und ungeheuer befreiend – dieses Gefühl!

Aber nicht nur mein gesteigertes Kraft- und Schießtraining haben mich zu diesem kleinen Erfolg geführt. Ohne meinen Heimtrainer wäre ich aus technischer und psychologischer Sicht nicht im Kader gelandet. Er und später auch die Kadertrainer Robert und Cicek haben an mich und meine Leistungen geglaubt und die Hoffnung niemals aufgegeben, dass mir so etwas gelingen kann. Ist man dann im Kader, führt allein dieser Status schon zu einer Festigung des Selbstbewusstseins. Weiter wird man von den Trainern nicht nur in schießtechnischer Hinsicht, sondern auch in mentaler Hinsicht weiter aufgebaut. Es ist zusätzlich jemand da, der einem ein Stück mehr Gewissheit gibt, gut zu sein, richtig zu sein und etwas schaffen zu können. Nicht, dass das andere nicht auch tun würden, aber es macht doch einen Unterschied, wenn das zunächst einmal ein Heimtrainer und später der Kadertrainer sagt. Und nicht zuletzt der Kampfgeist mit dem unsere Trainer versuchen etwas für uns zu bewirken macht den Kader zu einem absolut erstrebenswerten Ziel für jeden ambitionierten Schützen!

Also was bleibt für mich nach dieser DM Halle in Winsen?

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Es bleibt ganz besonders für mich ein großes Stück innere Stärke und Ruhe. Denn ich kann mich auch unter hohem Druck selbst beweisen. Etwas, dass sich sicherlich auch in beruflicher Hinsicht und in anderen Lebenssituationen als hilfreich erweisen wird. Es bleibt ein weites bisschen mehr Gewissheit, dass ich gut bin und besser werden kann. Im Grunde bin ich ein bisschen mehr Ich geworden bzw. habe zu mir gefunden. Es bleibt der Gedanke, dass mein Weg gar nicht so falsch ist. Und nicht zuletzt bleibt neben dem sportlichen und persönlichen Erfolg ein unglaublich schönes Wochenende unter Freunden! Dafür herzlichen Dank!