Unser Gipfel 2014 – EM in Armenien

Ararat
Wir sind bei der EM in Armenien!

Nach langer Vorbereitungszeit ging es endlich los.

Die Europameisterschaft in Armenien, am Fuße des Ararat Gebirges.
Es war eine lange Reise durch die Nacht.
Das Gesamt-Team hat sich in Wien getroffen für den gemeinsamen Weiterflug zu unserem geografischen Endziel der Anreise: Jerevan. Eines der ältesten Städte der Welt. Um 22:10 Uhr ging es dann in Wien mit einer Flugzeit von 3 Std 15 los.
Ankunft im Hotel war ca. um 04 Uhr morgens Ortszeit, also 02 Uhr deutsche Zeit.
Die Nacht war praktisch schon um…
Der Vormittag wurde allen freigestellt. Um 13 Uhr wollten wir uns zum ersten gemeinsamen Mittagessen treffen.
Unser Hotel liegt sehr zentral an einer der Hauptstrassen der Stadt. Gefühlt könnte man sagen, an der einzigen Strasse der Stadt, denn der Straßenverkehr scheint hier kein Ruhen zu kennen.
Wohlgemerkt: Unser Hotel liegt an einer 6-spurigen Straße. Man kann sich also vorstellen, was hier los ist…

Strasse
Einige haben bis kurz vor 13 Uhr ausgeschlafen und einige Andere sind schon mal los um die Stadt zu erkunden.
Denn für die Eigenversorgung muss man erst einmal rausfinden: wo kann ich Geld wechseln, wo ist der nächste Supermarkt und solche wichtigen Dinge. Wichtige Regel dabei ist: keiner geht alleine los! Wir sind immer mindestens zu dritt, so dass im Falle eines Notfalls immer jemand dabei ist, den man losschicken kann, Hilfe zu holen.
Schnell stellten wir fest, dass wir zentral untergebracht sind und alles zu Fuß erreichbar ist, um uns mit Nahrungsmitteln versorgen zu können, falls wir im Hotel oder auf dem Wettkampffeld nicht das passende bekommen.
Am Nachmittag um 16 Uhr sollte es nun zum freien Training an den Platz gehen. Da der Wettkampf- und Trainingsplatz dem Nachbarort Echmiadzin angeschlossen ist und dieser ca. 20 km außerhalb der Stadt liegt, sollte ein Bus für den Transfer kommen.
An der Rezeption des Hotels hieß es dann: Es kommt kein Bus! Also Training fällt aus??
Nach einigem Hin und Her und den überzeugenden Argumentationskünsten unseres Bundestrainers kam dann Schlussendlich doch ein Bus und brachte uns zur Wettkampfstätte.

Dort angekommen, nach einer gefühlt ewigen, nicht enden wollenden Fahrt durch die wunderschöne Landschaft Armeniens mussten wir bemerken, dass uns irgendetwas an die WM in Antalya erinnerte… Was war es bloß… Es war nicht die Landschaft…
Es war der Wind! Unser ständiger Begleiter… es ist offenbar so, dass hier am Nachmittag extreme Windstärken wüten, was wir am darauffolgenden Tag noch stärker zu fühlen bekommen sollten…

Training1
Die Wettkampfplanung sieht aber wegen der extremen Hitze kaum Wettkämpfe am Nachmittag vor…
Was für ein Glück 🙂
Allerdings hatte die lange Fahrt zum Wettkampfplatz uns schon zu denken gegeben.

Jeden Morgen ca. 45 min mit dem Bus zum Wettkampf…??
Zurück ging es dann doch irgendwie schneller und auch für die Wettkampfwoche hatten sich die Veranstalter eine Lösung überlegt.
Am nächsten Morgen standen vor der Abfahrt 2 Polizeiwagen vor dem Hotel. Wir waren alle leicht irritiert bis wir feststellen durften, dass sie unsere Eskorte bilden sollten. Zunächst einmal bestand der Einsatz darin, dem Bus die Wendung auf der 6-spurigen Straße zu ermöglichen.

Eskorte
Dann fuhr ein Polizeiwagen vor und einer hinter uns und machten uns so den Weg frei… Auf der gesamten Strecke standen in regelmäßigen Abständen Polizeibeamte und an jeder Kreuzung ein Polizeiwagen, der dafür sorgte, daß uns keiner kreuzte.
Nach ca. 30 min waren wir dann da 🙂 mit einer gefühlten Fahrtgeschwindigkeit von 200 km/h.
Auf dem Plan standen das offizielle Training und die Bogenkontrolle. Über Mittag ging es zurück zum Hotel. Am Nachmittag wurde zur Eröffnungsfeier eingeladen.

Die Eröffnungsfeier

Eröffnung

Der Wettkampfplatz ist im Grunde eine Pferderennbahn mitten im Nichts in der armenischen Hochebene. Man hat von dort aus einen nicht so prickelnden Blick auf ein Kraftwerk mit 4 Kühltürmen. Das älteste Kraftwerk der ehemaligen Sowjetunion.

Kraftwerk

Der mächtige Berg Ararat liegt vom Blick auf die Scheiben betrachtet leider optisch ungünstig hinter uns.

Landschaft
Also haben uns gefragt, wie die Eröffnungsfeier im eigentlichen Nichts werden würde…
Dort angekommen haben wir festgestellt, dass doch einiges aufgefahren wurde… wir waren gespannt… Überall liefen Fernsehreporter rum und fragten den einen oder anderen Schützen nach seiner Leidenschaft für diesen Sport… Es wurden Fotos gemacht und es herrschte ausgelassene und erwartungsvolle Stimmung.

Eröffnung1

Eröffnung2
Dann ging der offizielle Teil los… während dessen wurde der Himmel von immer bedrohlicher werdenden Wolken gefüllt…
Drei unserer Sportler waren für den Einmarsch von Team Germany auserwählt worden. Sabine, Patricia und Marcus. Sabine durfte die deutsche Fahne tragen!

 Eröffnung3     Eröffnung4
Die jeweiligen Teams einer Nation wurden von jungen Damen, eingekleidet mit folkloristischen Gewändern, begleitet. Aber kaum ging der Einmarsch los – wurde der Wind immer heftiger.
Die Einmarsch-Teams versammelten sich rechts von der Bühne.

Sobald sie dort angekommen waren, hat die Natur den Schalter auf Sturm gestellt und die Redner hatten kaum Möglichkeit ihre Reden zu halten und den Fahnenträgern war es kaum noch möglich die Fahne hoch zu halten.

Eröffnung6

Der Sturm wirbelte so viel Sand auf, dass wir alle kaum noch gucken konnten.

Eröffnung5

Eröffnung7
Aber das Programm wurde stramm durchgezogen. Zum Glück kam später etwas Regen auf, so dass der Sand von der Rennbahn nicht mehr so aufgewirbelt wurde.
Der Wind aber blieb 🙂

Eröffnung8 Eröffnung9 Eröffnung10  Eröffnung11 Eröffnung12 Eröffnung13

Alle Redner, Artisten, Tänzer und Sänger haben tapfer dem Sturm getrotzt und uns ein wirklich tolles Programm geboten. Zum Glück fing es erst nach der Feier dann richtig an zu regnen…
Die Stimmung war trotz Sturm ganz großartig und man merkt hier tagtäglich, wie bemüht sie alle sind, um uns das Beste im Rahmen ihrer Möglichkeiten zu bieten.

Die Qualifikationsrunde

Feld      Quali2

Die Vorrunde wurde bereits um 08:30 Uhr mit Einschießen begonnen. Bei relativ windfreiem Wetter und bedecktem Himmel ging es bei angenehmen Temperaturen los.
Die Schützen waren gelassen und hatten Spaß am Schießen. Die Ergebnisse waren durchweg erfreulich, so dass jeder seine EM-Vorrunde sehr zufrieden abschließen konnte. Unsere Herren haben sogar einen neuen deutsche Rekord mit 2083 Ringen aufgestellt!

Herzlichen Glückwunsch!!

Training2

Quali1

Direkt im Anschluß ging es ins 1/48 und 1/24 Finale. Sabine und Janine haben sich mit ihren Platzierungen unter den besten 8 direkt für das 1/16 Finale qualifiziert und auch Patricia hat ein Freilos für das 1/24-Finale und braucht erst im 1/16 Finale einzusteigen.
Die Herren hatten es aufgrund der höheren Teilnehmerzahl nicht ganz so leicht und mussten im 1/24 antreten.
Leider hat es bei Robert A. und Kai K. nicht gereicht und nur Marcus hat es in das 1/16-Finale geschafft.

Feld1

Team-Matches

Heute fing der Morgen schon sehr aufregend an. Aufgrund eines Missverständnisses mit den Bussen hatten wir schon 15 min Verspätung bei der Abfahrt. Wie immer hatten wir aber eine Polizeieskorte, der uns die Strecke frei gemacht hat und der Busfahrer hat sich bestimmt zum ersten Mal in seinem Leben gefühlt wie ein Formel-1–Fahrer mit seinem Bus. Er hat alles aus der alten Kiste rausgeholt, was rauszuholen war. Wir beglückwünschen ihn zum neuen Streckenrekord auf dieser Strecke!!

Relativ pünktlich angekommen konnten alle erleichtert ihre Bögen aufbauen und sich einschießen.
Die Damenmannschaft hatte im 1/8 –Finale ein Freilos (2. Platz in der Vorrunde) und konnte es zeitlich stressfreier angehen.
Die Herrenmannschaft (5. Platz nach der Vorrunde) musste im ersten Match gegen Norwegen antreten und hat das Match für sich entschieden.

Team1
Im 1/4-Finale sind die Mädels dann mit in den Wettkampf eingestiegen und mussten gegen die türkische Damenmannschaft antreten. Bei immer größer werdender Hitze wurde es ein spannendes Match. Nach der ersten Passe lagen unsere Damen mit 58:56 in Führung. In der 2. Passe konnte die türkische Mannschaft zu einem 114:114 aufholen. Leider haben die Damen ihre wahre Stärke nicht zeigen können und haben in der 3. Passe 3 Ringe abgegeben, die sie in der 4. Passe leider nicht mehr aufholen konnten. Sie haben stark gekämpft und das Match aber mit 224:226 verloren.

Team2 Team3
Unsere Jungs mussten gegen die italienischen Mannschaft antreten und haben ihr Match mit einer spannenden Passe nach der anderen mit 227:228 beendet.

Bei den Recurvern haben es die Damen und Herren mit ihren Teams ins Goldfinale am Samstag geschafft!! Wir gratulieren allen zu dieser supertollen Leistung!

So freuen sich die Recurver…. die Recurver freuen sich so…

Team4 Team5 Team6 Team7

Morgen stehen die weiteren Einzelfinals bis zur Bronzemedaille und die Mixed-Team Finals auch bis zur Bronzemedaille an. Im Mixed Team werden Janine M. und Marcus L. antreten.
Wir wünschen allen Sportlern für ihre morgigen Matches viel Glück und gutes Gelingen 🙂

Zu den Ergebnissen geht es hier …

Photo by Dean Alberga
Photo by Dean Alberga

Ein Gedanke zu „Unser Gipfel 2014 – EM in Armenien

  1. Schon jetzt Glückwunsch an alle zu den erreichten Ergebnissen.
    Und Janine einen besonders herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag und viel Erfolg und Spaß morgen!

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