Mühe gibt sich das Gastgeber Land ja. Da aber leider die meisten kaum oder kein Englisch können, lächeln sie immer nett und freundlich, schaffen es auch oft eine kurze einstudierte Antwort zu geben. Am gestrigen Tag (Freitag) durften wir jeweils zweimal 1,5 Stunden lang auf dem Trainingplatz trainieren. Einmal Vormittag und einmal Nachmittag. Da der Smog die Sonne nicht klar scheinen lässt, konnte sie auch nicht stören. Temperatur war angenehm, nur ein bisschen weniger Luftfeuchtigkeit wäre deutlich besser gewesen! Ich selber war mit meinem Training zufrieden, hatte ein gutes Gefühl und auch dementsprechend nicht schlecht geschossen. Da am Freitag noch nicht viele Nationen da waren, war es angenehm zu schießen und fast jeder hatte eine Scheibe für sich allein.
Auch heute konnten wir noch mal fleißig trainieren. Aber nicht auf dem Trainingsplatz, sondern auf dem Wettkampffeld. Von außen haben wir die anderen Tage schon immer spekuliert, wie es denn letztendlich von innen aussieht. Und es ist wirklich schön! Auf einer Wiese, die durch eine Tartanbahn eingekesselt ist, findet das Spektakel statt. Neue Scheiben, riesige Werbebanner und ganz viele Helfer mit ihren hell grünen T-Shirts waren zu sehen. Viele Schützen waren anwesend, weshalb man ab und zu bei den 50 Metern auch wie Ölsadinen stand. Aber Training muss sein. Diesmal wurde es besser organisiert und wir durften 3 Stunden durchgehend trainieren. Dadurch hatten gerade die Recurvis genug Zeit um sich in ihren Entfernungen sicher zu werden und ich, um zu trainieren und/oder mit dem ein oder anderen Land ein Schwätzchen zu halten. Doch wie schon die Überschrift sagt: Train hard or go home. Deshalb stand das Trainieren an oberster Stelle, man muss den Wettkampfplatz ja so gut wie möglich kennenlernen, um gute Ergebnisse zu schießen. Tükisch ist wirklich der Wind! Zum Glück nur ein Bruchteil von Antalya, aber dennoch beeinflusst er mehr als gedacht. Da wirklich nur ein laues Lüftchen ab und zu weht, kann man gut zielen und muss einfach nur wissen, wo man anhalten soll. Ich bin wirklich zufrieden und habe ein positives Gefühl, dass ich morgen ins „official practice“ mitnehmen werde. Die Spannung steigt!
Und natürlich darf auch die Akkreditierung nicht fehlen!
Da hatten wir also den Nachmittag frei. Anstatt faul auf dem Zimmer rum zu hocken, ging es natürlich erst mal in ein kleines Shoppingcenter. Mitbringsel und neue Kleider waren leider nicht zu finden jedoch leckere frisch gepresste Säfte 🙂 Die anschließenden Bahnen im hoteleigenen Schwimmbecken sollten dann das schlechte Gewissen nach dem Abendessen reduzieren.
Der Bogen, ich und die Zeit ist bereit für den morgigen Beginn der Junior World Championships in Wuxi 2013!
PS: Danke Danke in den gestrigen Brief! Er hat mich dann doch sehr aufgeheitert. Da ich im so freien China nicht das beliebte soziale Netzwerk besuchen kann, fühlt man sich hier doch leicht ausgegrenzt 😉