Mehr Schein als Sein

Am Abend noch über die Lichterpracht der Stadt gestaunt und am Morgen der Schock. Hinter dem Vorhang des Hotelzimmers erwartete uns keine prächtige Stadt. Man sah Hochhäuser und Baustellen so weit das Auge reichte, dies war Dank der Mischung aus Luftfeuchtigkeit und Smog auch nicht so weit. Nach einem ausgiebigen Frühstück, bei dem nicht nur Asiaten gut gesättigt wurden, sondern auch wir Europäer, machten wir uns auf in die Stadt. Da es nur eine halbe Stunde bis zum Zentrum dauern sollte, gingen wir zu Fuß. Nach eineinhalb Stunden erreichten wir das Zentrum, welches auch von Baustellen, Hochhäusern und Baracken gezeichnet war. Insgesamt kein schöner Anblick, da man die Armut schon spürte. Zwischen den Hochhäusern fanden sich viele Gassen, in denen kleine Hütten standen, der Müll sich häufte und Straßen nur aus Erde bestanden. Die Stadt ist einfach zu schnell gewachsen, es wurden viel hohe Wohnhäuser gebaut, die zum größten Teil noch leer stehen.

Nachts die Pracht
IMG_6407 Abends hui, am Tage pfui

Am interessantesten ist eindeutig der Verkehr. So lauten die Verkehrsregeln: Wer zuerst bremst, hat verloren. Auf eine rote Ampel hören nur die Schwachen bzw. Ausländer. Mit einem Roller/Moped darf man überall fahren, auch in die Gegenrichtung und erzwingt sich generell die Vorfahrt. Wenn man auf eine Kreuzung draufzufährt, wird gehupt um sich anzukündigen, damit man auch ja nicht bremsen muss. Da das Hupen alle zehn Sekunden auf der Straße ertönt, gehen wir davon aus, dass das folgende Schild gegen Trompetenmusik und nicht gegen Hupen gerichtet ist.

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In der Taxifahrt zurück zum Hotel konnten wir diese Regeln haut nah erleben und dankten unserem Taxifahrer, dass er auf uns Rücksicht genommen hat. Er hupte lieber dreimal zu viel, als zu wenig. Mit umgerechnet 3 Euro Taxikosten kommt man hier deutlich weiter als in Deutschland.

Der Nachmittag stand zur freien Verfügung und so konnte das Hotel mit seinem Fitnesscenter und Schwimmbad ausgenutzt werden. Nach dem reichlichen Abendessen, welches seit gestern Abend immernoch das Gleiche ist, liegen wir nun gut gesättigt im Hotelzimmer. Morgen geht’s ab auf das Schießgelände zum freien Training.

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