Vom Winde verweht…

Mal angenommen der Weg zu den Sternen (schon häufiger beschrieben) ist nur mit einer Rakete möglich. Eine Rakete besteht aus mehreren Zündstufen. Sie haben die Aufgabe ihre Energie vor dem Verglühen an die Kapsel weiterzugeben.

Frage: Ist die Kapsel wichtiger als die Zündstufen oder sind beide gleich viel wert?

Da wir ja (wie immer) als Mannschaft angetreten sind und das Ziel verfolgen eine Medaille zu gewinnen, möchten wir das Bild der Rakete für unseren WM Auftritt nutzen. Die erste Zündstufe mit zwei Schützen verglühte bereits in der ersten Runde. Das heißt aber nicht, dass diese beiden sich nicht am Weiterkommen der anderen beteiligt hätten. Nein, sie haben sie tatkräftig und selbstlos unterstützt.

Und so brannte Stufe für Stufe aus, pro weitere Runde jeweils eine. Und am Ende hat das Team eine Schützin bis zum möglichen Zenit geführt.

Fazit: Wir stehen im Finale!!!

Nun im Einzelnen:

Jeder von uns kennt windige Turniertage. Tage wo das Wort „Vorhalten“ Bedeutung hat. Dieses Wort hatte heute keine Bedeutung. Die Frage heute war: Komme ich auf MEINE Scheibe??

Weder die anwesenden Kaderschützen noch der Trainerstab hatte jemals ein Turnier bei solchen Windstärken erlebt. Amtliche Messung: Windstärke 8 – in Böen 9. Bei dieser Windstärke treten in der Regel Versicherungen für entstande Schäden ein – hätten wir doch bloss nur eine Pfeilflugversicherung abgeschlossen!!!

wind

Wer hier gewinnen will muss einige Dingen abschätzen können:

  • Gibt es innerhab meiner 120 Sekunden starke und schwächere Windphasen und erkenne ich sie?
  • Schaffe ich es in einem extrem engen Zeitfenster einen Schuss abzusetzten?
  • Traue ich mich die volle Zeit auszunutzen und einen evtl. einen schnellen Schuss zu riskieren?
  • Schaffe ich es in der aktuellen Situation schnell und zügig zu schießen, ohne in Hektik zu verfallen?
  • Habe ich diese Fähigkeit im Training erarbeitet (siehe Trainingstipp „Zehn-Kampf“ Übung Speed 90)

All dieses galt es heute optimal zu berücksichtigen. Der Rest ist Zufall, Glück und Gottvertrauen.

ui

Der meist gehörte Kommentar bei den Athleten war: „Das hat kaum noch etwas mit Bogenschießen zu tun.“

Der Glücklichere hatte heute einfach die Nase besser im Wind!!

Morgen ist ein neuer Tag und unsere Compound-Damenmannschaft geht hoffungsvoll und sturmerprobt in das Finalschießen.

Es wurden heute Nachmittag bereits alle denkbaren Varienten des Mannschaftsschießens trainiert.

Schiessen unter Zeitdruck, Schießen mit Vorhalteübung (siehe Traingstipp „oben,unten, rechts, links“), vergrößerter Abstand zwischen Warte- und Schießlinie, usw.

Alle haben fleißig trainiert und nun regenerieren sich bis morgen.

Drückt uns die Daumen…

team