Groß, größer, Universiade

Knapp 24 Stunden Reise, 50 Kilogramm Gepäck und fast am anderen Ende der Welt… Wilkommen in Gwangju!

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Nach einem ca. 10 stündigen Flug und einer 3 stündigen Busfahrt erreichten wir endlich unseren Zielort: Die 28. Universiade in Gwangju (Korea). Erschöpft, jedoch sehr froh, dass alles Gepäck direkt da war, kamen wir im Athleten Dorf an. 20 Hochhäuser mit jeweils ca. 30 Stockwerken nur für Sportler und Offizielle! Deutschland reist mit einem ca. 150 köpfigen Team an, davon sind 127 Sportler. Wir treten in 13 verschiedenen Disziplinen an, darunter Schwimmen, Fechten, Badminton, Judo und natürlich auch Bogenschießen. Bogenschießen wird durch Julian Scriba und Janine Meißner vertreten.

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Nach der ersten Nacht war nun ersteinmal Zeit, das Dorf etwas näher kennenzulernen. Streng bewacht und eingezäunt befinden wir uns in einer kleinen Blase in der großen Stadt Gwangju.Hier gibt es alles! In einem Hochhaus sind mehrere Nationen untergebracht. Die Sportler teilen sich zu 7. Wohnungen. All diese Wohnungen sind bereits verkauft, sodass sie nach der Universiade bewohnt werden. Natürlich mussten wir auch das Essen begutachten. Sehr asiatisch (Reis gibt es zu jeder Tageszeit), aber auch für den europäischen Geschmack ist immer etwas dabei 😉 Nach der Ankunft in Gwangju am 29.6. hatten wir nun 4 Tage Zeit, um uns zu aklimatisieren. Am Nachmittag ging es dann auf den Trainingsplatz. Mit ca 40 Scheiben bestückt und frisch eingesetztem Rollrasen ist der Platz eine Augenweide! Nach der langen Reise und der Zeitverschiebung von 7 Stunden war es zum Anfang noch etwas schwer zu Schießen, doch Tag für Tagen kamen wir immer mehr in Gwangju an. Alle Sportler, so auch wir, werden sehr gut von dem ADH (Allgemeine Deutsche Hochschulsportverband) mit Physiotherapeuten, Psychologen, Ärzten und sehr hilfsbereiten Offiziellen unterstützt. Martin Cornils ist für uns Bogenschützen als Trainer und Betreuer dabei.

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Am 4. Juli fand das official pratice auf dem Wettkampfplatz statt. WOW! Das ist ein schöner Platz! Zwar mitten in der Stadt, doch hinter und neben den Scheiben haben einige Koreaner ihre kleinen „Schrebergärten“, in denen alles mögliche wächst und gedeit. Hinter der Schießlinie ist eine sehr große Tribüne, die viel viel Platz für Zuschauer bietet. Unter der Tribüne sind während der Wettkämpfe alle Büros, doch mit aufklappbaren Fenstern, sodass man theoretisch aus den Räumen raus schießen könnte. Einfach nur schön! Das official practice lief für Julian und mich gut. Wir konnten uns an den Platz gewöhnen und uns auf den folgenden Tag vorbereiten. Doch der Abend hatte noch etwas viel größeres für uns: Die Eröffnungsfeier! Ein riesigies Stadion gefüllt mit Menschen, die alle die Sportler aus den verschiedensten Nationen sehen wollten. Dann kam der Countdown. Noch 5,4,3,2,1… 8 Jets flogen über unseren Köpfen hinweg und eröffneten damit die Sommer Universiade 2015. Mit ca 140 Deutschen Sportlern, Offiziellen und zahlreichen Fahnen ging es in die Katakomben des Stadions. Wir heizten uns mit lauten Gesängen ein und freuten uns Wahnsinnig auf den Einlauf. Näher und näher kamen wir dem Eingang des Stadions. Nur noch ein paar Schritte und dann wurde es heller und ein Blitzlichtgewitter prasselte auf uns ein. Tausende von Menschen schrien und jubelten uns zu! Auf der Tartanbahn machten wir unsere Runde und genossen einfach die ultimative Stimmung im Stadion. Nach dem spektatkulären Einlauf wurden wir auf unsere Plätze gebeten, konnten selber den andern Nationen beim Einlauf zuschauen und anschließend die Eröffnungshow genießen. Einfach nur Wahnsinn, was für eine Show uns geliefert wurde! Nach dieser großartigen Feier ging es für uns zurück ins Dorf, um uns für den folgenden Tag auszuruhen…

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Nun ging es um die Wurst/Sushirolle! Bei sonnigem Wetter, warmen Temperaturen und etwas Wind ging es in die Qualifikation. Julian Scriba schoss 339 und 338, damit wurde er in dem sehr engen Herren-Feld 33. Mit nur 3 Ringen mehr, währe er 10 Plätze weiter vorne gewesen. Nicht ganz zufrieden, aber positiv gestimmt für die Finals ging er vom Platz. Janine Meißner schoss 332 und 342, womit sie sich auf den 20 Platz schoss. Gerade bei den Damen ist das Niveau zur letzten Universiade sehr gestiegen. Zufrieden konnte auch sie vom Platz gehen. Am Abend erwartete alle Sportler ein Botschaftsempfang im Goethe-Institut von Gwangju. Nach kleinen Reden und vielen Glückwünschen konnten wir dort gutes Essen und gute Gespräche genießen. Am Abend ging es für uns wieder zurück ins Athleten dorf. Nun hieß es schnell schlafen gehen, denn am nächsten Tag warten die Finals im Einzel und im Mixed-Team.

Viele Liebe Grüße aus Korea vom Deutschen-Bogen-Team

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PS: Alle Ergebnisse sind unter gwangju2015.com oder ianseo.net zu verfolgen.